Hoi
Ich bin Aline und wer bist du? Bist du auf dem Sprung oder hast du heute etwas mehr Zeit und kannst dein Essen geniessen?

Vor ein paar Jahren wäre das noch eine komische Frage gewesen. Wer nimmt schon zwischen Tür und Angel seine Mahlzeiten ein? Für die «wichtigste» Mahlzeit des Tages nimmt man sich doch Zeit und nimmt sie im besten Fall sogar mit der Familie oder mit dem Partner/mit der Partnerin ein. Gemeinsam am Tisch sitzen, etwas Gutes essen und dabei vom Morgen in der Schule oder von der Arbeit erzählen. Mit den Geschwistern streiten, wer jetzt den Geschirrspüler einräumen muss und wer für den Kompost zuständig ist. So hat auch meine Kindheit ausgesehen und ich habe es geliebt.

Mein Leben hat sich verändert

Heute sieht mein Leben, aber auch das ganz vieler anderer Leute etwas anders aus. Oft geht man am Mittag gar nicht mehr nach Hause, macht nur eine kurze Mittagspause oder bleibt am Abend länger in der Stadt. Gegessen wird dann, wenn man Zeit hat und der Magen knurrt. Obwohl ich sehr gerne an meine Kindheit und die gemeinsamen Essen denke, geniesse ich es sehr so wie es heute ist. Überall und jederzeit kann man etwas zum Essen kaufen.

Überall? Nicht wirklich, wenigstens nicht, wenn man wie ich eine Lebensmittelallergie hat. Schnell ein Sandwich oder ein Stück Früchtekuchen von der Bäckerei kaufen, beim Kaffee an der Ecke einen Latte Macchiato mitnehmen – Fehlanzeige! Wenn man wie ich ständig beruflich unterwegs ist, kann das langfristig richtig frustrierend sein.

Verzweifelt bei der Suche nach einem Take away

Vor ein paar Jahren habe ich aus lauter Verzweiflung ein paar Kochbücher gekauft und angefangen, mir mein «eigenes Takeaway» zuzubereiten. Am Anfang hat mein Kollegenkreis nur so den Kopf geschüttelt – typisch Aline! Als ich dann aber angefangen habe, meine Kreationen zu fotografieren, wurden sie doch noch neugierig und haben sich als Versuchskaninchen angeboten.

Wenn du denkst, dass ich jetzt ein eigenes Takeaway gegründet habe, irrst du dich. Das Kochen ist und bleibt nebst dem Reisen mein grösstes Hobby, zum Beruf wurde jedoch das Fotografieren. Seit mehreren Jahren arbeite ich als Bloggerin und dokumentiere alles, was mit Essen zu tun hat.

Wie ernähren sich die Leute heute? Gibt es Unterschiede zwischen jungen und älteren Menschen? Zwischen Stadt und Land? Wie wichtig ist das Preis-Leistungs-Verhältnis? Gibt es heute mehr Menschen mit Allergien als noch vor ein paar Jahren und wenn ja, wo werden diese fündig, wenn sie schnell etwas Gesundes essen wollen? Wie sieht es aus mit Leuten, die sich vegetarisch oder vegan ernähren?

Das Pazo Bowl – mein zweites Zuhause!

Du siehst, mir geht die Arbeit nicht aus. Oft werde ich gefragt, wo ich denn all die Leute finde, die mit mir über ihre Ernährung reden und sich beim Essen fotografieren lassen. Wenn man mit offenen Augen und mit einer positiven Einstellung auf die Menschen zugeht, findet man sie überall – auf dem Unigelände, an der Seepromenade, mitten in der Stadt beim Shoppen und natürlich am Bahnhof.

Jetzt weißt du auch, wieso ich dir hier gegenübersitze. Im PazO Bowl habe ich mein zweites Zuhause gefunden. Hier muss ich mir nie Gedanken darüber machen, ob ich etwas zu essen finde. Bin ich in Eile, nehme ich etwas mit. Habe ich Zeit, setze ich mich hin und geniesse das Essen. Dieses entspannte Gefühl, kombiniert mit einer grossen Portion gesundes und leckeres Essen, gibt mir einen richtigen Energieschub.

Danach kann ich mich gestärkt in den Trubel stürzen, Leute interviewen und tolle Fotos für meinen Blogg schiessen. Ganz nebenbei kann ich, sollte jemand einen Hungerast haben oder mit seinem aktuellen Essen nicht zufrieden sein, einen tollen Tipp geben.

Das PazO Bowl ist nicht weit und wenn es auch so wäre, für ein leckeres Essen ist kein Weg zu weit. 
Nun muss ich aber los. Wir sehen uns sicher bald wieder, denn wer einmal hier war, kommt sicher auch ein zweites Mal wieder.